Samstag, 20. April 2024

Neues Parkhaus für Anwohner in Berlin

Die Parkdecks wurden hell und offen gestaltet. Die Spannbeton-Fertigdecken von DW SYSTEMBAU reichen über eine Breite von 16 Metern. – Fotos (2): DW Systembau

Im Auftrag der Berliner Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU entstand am nördlichen Rand der Berliner Großwohnsiedlung Märkisches Viertel eine neue Hochgarage, die Platz für 551 Pkw bietet. Geplant und gebaut wurde das Parkhaus nach dem Konzept des Parkhausbauers Park>>Raum.

Das landeseigene Wohnungsunternehmen GESOBAU AG betreut im Märkischen Viertel Berlins rund 15.000 Wohnungen. Das Angebot des Unternehmens umfasst neben Wohnungen und Gewerbeimmobilien auch Stellplätze, die in Zeiten wachsender Mobilität für Anwohner einen entscheidenden Standortfaktor darstellen, besonders, da der On-Street-Parkraum im städtischen Bereich zusehends knapper wird. Vor diesem Hintergrund erfolgte der Neubau am Senftenberger Ring, nachdem an gleicher Stelle zuvor ein altes Parkhaus zurückgebaut wurde.

14 Monate Bauzeit für Hochgarage
Für eine wirtschaftliche und zuverlässige Umsetzung setzte die GESOBAU auf ein schlüsselfertiges Parkhauskonzept von Park>>Raum, das von der individuellen Planung über den zügigen Bau mit standardisierten Komponenten bis zur Übergabe des fertigen Gebäudes alle Projektphasen umfasst. Im April 2018 startet die Firma Willy Johannes Bau GmbH & Co. KG als Generalunternehmen mit den Arbeiten für das siebengeschossige Parkhaus. Eine besondere Herausforderung stellte der beengte Baustellenraum dar. Die Baufläche ist zu drei Seiten durch einen geschützten Baumbestand eingegrenzt und verläuft an der verbleibenden Seite direkt an der Zufahrtsstraße. Mit sieben Geschossen, die 14 Split-Level bilden, und einer Gesamthöhe von maximal 19,75 Metern ist das Gebäude niedriger als die zehngeschossigen Wohnhäuser vor Ort. Die Gesamtlänge beträgt circa 61 Meter und die Breite circa 33 Meter. Auf den versetzten Parkebenen finden insgesamt 551 Pkw Platz, die Geschossfläche beläuft sich auf circa 14.315 Quadratmeter. Das Erscheinungsbild ist geprägt durch die Aluminium-Lochblech-Fassade, die als Blend- und Sichtschutz fungiert und für Belüftung sorgt. Die Zufahrt erfolgt über Gitter-Rolltore, wobei die hohe Nutzungsfrequenz von täglich rund 1.400 Zyklen vor dem Hintergrund optimierter Wartungskosten besondere Anforderungen an die technische Umsetzung stellte. Die Wohnhäuser des Quartiers sind umgeben von weitläufigen Grünanlagen, die einen hohen Naherholungswert bieten und wesentlich zur Lebensqualität beitragen. Das neue Parkhaus sollte sich in diese Umgebung einfügen und erhielt ein Retentionsdach für die Begrünung. Dabei gibt die Baugenehmigung einen durchwurzelbaren Dachaufbau von 20 Zentimetern vor, woraus Lasten für die Bemessung resultierten, die mit 310 Kilogramm pro Quadratmeter größer sind als die Verkehrslasten auf den Parkebenen. 

Mit dem Gründach und Rankhilfen an der
Fassadenverkleidung soll sich das Parkhaus
gut der grünen Umgebung anpassen.

Systematisch zu Effizienz bei Bau und Bewirtschaftung
Für die neue Hochgarage in Reinickendorf kam als Tragwerk eine offene Stahlskelettbauweise aus DELTABEAM®-Frames der Peikko Deutschland GmbH in Kombination mit einer vorgehängten Aluminium-Fassade zum Einsatz. Die vorgespannten BRESPA®-Decken der DW SYSTEMBAU GMBH reichen unterzugs- und stützenfrei über eine Breite von 16,50 Meter. Als Fahrbahnbelag wurde Gussasphalt der Firma Hofmeister Gussasphalt verwandt. Der Hersteller verspricht bei dem Material eine hohe Verschleißfestigkeit und Resistenz gegenüber Niederschlag, Schmelzwasser und Tausalzen. Der Gussasphalt darf direkt nach dem Erkalten befahren werden. Neben den Verbundträgern und -stützen von DELTABEAN® FRAMES, die große Spannweiten und eine offene Architektur ermöglichen, kommt hier den eingesetzten BRESPA®-Decken eine zentrale Bedeutung zu. Die 40 Zentimeter starken Spannbeton-Fertigdecken mit glatten Unteransichten überspannen ganze Parkdecks und sollen so Stützen und Wandpfeiler überflüssig machen. Dadurch entfallen laut Unternehmensangaben nicht nur dunkle, unübersichtliche Ecken, auch die Ausleuchtungs- und Lüftungstechnik sowie die Sicherheitsüberwachung könne einfacher, energiesparender und kostengünstiger gestaltet werden. Gleichzeitig soll ermöglicht werden, dass eine robuste Konstruktion mit minimalen Wartungs- und Instandhaltungskosten errichtet wird. Dadurch soll sich der Betrieb des Parkhauses in jedem Fall rechnen. Gut ausgeleuchtete Flächen sollen ferner das Sicherheitsgefühl stärken und bei der Orientierung im Raum helfen, damit Besucher sich wohlfühlen und gut zurechtfinden.
Kostengünstige Standards, individuell angepasst
Klare Linien, einfache Formen, standardisierte Abmessungen und der Einsatz identischer Bauteile in sehr hoher Stückzahl zeichnen Parkbauten grundsätzlich aus. Diesen Umstand will sich das Konzept von Park>>Raum zunutze machen, indem man industriell vorgefertigte Bauteile aufeinander abgestimmt verwendet. So soll eine schnelle und kostensichere Errichtung des Parkgebäudes in gesicherter Bauqualität ermöglicht werden. Alle Komponenten unterliegen dabei strengen Vorgaben und Kontrollen. Fassaden, Infrastrukturanbindungen, Beleuchtungssysteme oder auch Farbkonzepte können je nach Bedarf individuell zusammengestellt werden. Auch besondere bauliche und logistische Anforderungen, wie hier die Dachbegrünung oder der beengte Baustellenraum, werden laut Unternehmen erfüllt. Eine Palette an Zusatzmodulen, von der E-Ladestation über Fahrradboxen bis hin zu Solarflächen, gehört ebenfalls zum Angebot.

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