Freitag, 19. April 2024

Zahlreiche Aktionen zum Park(ing) Day

Zum Park(ing) Day am 21. September wird öffentlicher Parkraum alternativ genutzt. Foto: Simon Chrobak/www.fahrradstadt.ms

Den städtischen Parkraum kurzfristig umzugestalten und für andere Nutzungen zu gewinnen, ist das Ziel des weltweiten Aktionstages Park(ing) Day, der bereits seit 2005 jährlich stattfindet. Inzwischen beteiligt man sich auch in Deutschland mit Aktionen.
Der Park(ing) Day am 21. September hat in über 25 deutschen Städten den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und andere Verkehrswende-Gruppen mit Aktionen auf den Plan gerufen. Aktivitäten zum Aktionstag gab es unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main und anderen Großstädten. Die Zahl der teilnehmenden Städte steigt seit einigen Jahren. Nach Schätzung des ADFC hat sie sich gegenüber 2017 verdoppelt, was aus Sicht des Verkehrsclubs für ein wachsendes Problembewusstsein bezüglich des Parkens im öffentlichen Raum spricht. Zum Park(ing) Day wird öffentlicher Parkraum kurzfristig umgenutzt und es werden am Fahrbahnrand Mini-Cafés, Band-Bühnen, Boccia-Bahnen oder extrabreite Rad-Spuren eingerichtet.
Der ADFC appelliert zum diesjährigen Aktionstag an die Städte, das Parken deutlich teurer zu machen, um der steigenden Platznot entgegenzuwirken. „Deutschland behandelt seinen öffentlichen Raum wie Ramsch. 46 Millionen Autos parken hierzulande fast überall kostenfrei oder zu Spottpreisen. Bei immer enger werdenden Städten und explodierenden Wohnkosten ist das eine Sünde. Großstädte überall auf der Welt haben begriffen, dass öffentlicher Raum mehr wert ist – und dass man mit intelligenter Parkraumbewirtschaftung Geld und Platz für ÖPNV und Radverkehr schaffen kann. Das brauchen wir auch hier. Sonst ist der Verkehrskollaps nicht zu vermeiden“, sagt ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork.
Parken im Ausland doppelt so teuer
Während in der Londoner City eine Stunde Parken im Durchschnitt 5,60 Euro kostet, in Amsterdam 5,00 Euro und in Kopenhagen 4,70 Euro, sind es in Berlin nur 3,00 Euro. In München zahlt man mit 2,50 Euro noch weniger. In Braunschweig sind es nur 1,80 Euro. Auch bei Anwohnerparkausweisen bestehen deutliche Preisunterschiede. Ein solcher Ausweis kostet in Stockholm 827 Euro pro Jahr, in Kopenhagen 535 Euro, in Zürich 300 Franken. In Berlin ist er für 10,20 Euro zu haben. Die Agora Verkehrswende, ein Thinktank der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation, rechnet außerdem vor, dass Straßenraum bei uns zu extrem unterschiedlichen Preisen angeboten wird: Während in München ein Anwohner-Parkplatz 0,08 Euro pro Tag kostet, würde eine Caféterrasse in der gleichen Größe 1,50 Euro kosten – ein Wochenmarkt-Stand sogar ganze 18 Euro. „Wir machen es dem Auto zu leicht, Unmengen öffentlichen Raums quasi gratis zu besetzen“, so Stork. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 46 Millionen Autos. Bei einem Flächenverbrauch von etwa 13 Quadratmetern pro PKW summiert sich die benötigte Stellfläche auf rund 600 Quadratkilometer für alle Autos. Das entspricht knapp der Landfläche von Hamburg oder 84.000 Fußballfeldern.

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