Freitag, 29. März 2024

„Signifikanter Beitrag zur Energiewende“

Welchen Beitrag PARK NOW für Smart Cities leistet, schildert Geschäftsführer Marko Hrankovic im Gespräch mit Parken aktuell. Außerdem beschreibt er das Potenzial des digitalen Parkens per App – gerade auch in Zeiten von Corona.

Marko Hrankovic ist Geschäftsführer von PARK NOW Deutschland und Österreich. – Foto: PARK NOW/ LotteOstermann

Herr Hrankovic, PARK NOW gibt es seit 2016, was gibt’s Neues?

Ganz aktuell haben wir ein neues Feature gelaunched, die „Find & Park”-Funktion. Damit visualisiert die App über ein Farbsystem die Wahrscheinlichkeit, am Straßenrand einen freien Parkplatz zu finden. In grün eingefärbten Straßen stehen die Chancen sehr gut, bei Rot wird es eher schwierig. Insgesamt gibt es fünf Abstufungen. Dadurch müssen Autofahrer weniger Runden auf ihrer Parkplatzsuche drehen, haben weniger Stress und sparen Zeit. Gleichzeitig trägt die App so dazu bei, die allgemeine CO2-Belastung in der Stadt zu senken. Wir leisten damit einen signifikanten Beitrag zur Energiewende.

Wie funktioniert das?

Für die Berechnung erfassen wir die genaue Lage aller Parkplätze entlang einer Straße sowie die dort geltenden Parkregeln. Zusätzlich liefern eigens entwickelte Sensoren an Fahrzeugen, beispielsweise Taxis, fortlaufend Informationen zur aktuellen Parksituation. Aus diesen Daten errechnet das PARK NOW-Vorhersagemodell dann eine Prognose der Parksituation – individuell für jede Straße und jede Tageszeit.

Wo ist diese Funktion verfügbar?

Zum Start zunächst in Berlin. Der Roll-Out in weiteren deutschen Städten mit hohem Parksuchverkehr wie Hamburg, Frankfurt und Köln ist in Vorbereitung.

Nicht wenige Verkehrsfachleute sprechen von einer Renaissance des Individualverkehrs durch die Corona-Pandemie. Registrieren Sie einen Schub für das digitale Parken?

Aktuell sorgt das Parken mit unserer App für ein geringeres Infektionsrisiko, weil man nicht zum Automaten gehen muss, wo man sonst womöglich in einer Schlange stehen müsste. Zudem entfällt die Berührung des Geräts und des Bargelds.

Verzichten die Deutschen vermehrt auf Bargeld?

Laut einer im Handelsblatt veröffentlichten Online-Umfrage zahlen 57 Prozent häufiger mit der Karte.

Sie sprechen in Ihrem White Paper von der „kontaktlosen Gesellschaft“. Bleibt es auch nach Corona dabei?

Das digitale Parken ist auch vor der Pandemie schon gewachsen, weil es viele Vorteile bietet. Es ist einfach, ticketlos, bargeldlos, komfortabel und es wird minutengenau abgerechnet. Jetzt kommen noch die Aspekte Hygiene und Gesundheit hinzu.

Gibt es PARK NOW auch off-street?

Wir waren von Anfang an bestrebt, eine gesamtheitliche Lösung für On- und Off-Street-Parken zu bieten und haben eine wachsende Zahl von Parkhäusern im Portfolio. In Deutschland sind es mehr als 145 Häuser, die über unsere App angebunden sind.

Die Parkhäuser gehören ja nicht Ihnen. Wie funktioniert dort die Ein- und Ausfahrt?

Die jeweiligen Parkhausbetreiber sind Partner von uns. Technisch gesehen nutzen wir Schnittstellen zu den gängigen Parksystemen. Die Schrankenöffnung erfolgt über Kennzeichenerkennung oder eine RFID-Hybridkarte, die Kunden für 2,69 Euro bei uns bestellen können. Abgerechnet wird am Monatsende via PayPal, Kreditkarte, Lastschrift oder Mobilfunkrechnung.

Unser Titelthema in dieser Ausgabe heißt „Smartparking“. Was verstehen Sie neben den genannten Kundenvorteilen noch darunter?

Vor allem, dass wir Städten intelligente Park-Lösungen anbieten, welche auf digitalen Technologien basieren. Wir möchten sie damit auf ihrem Weg zur Smart City unterstützen. So können durch Parkvorgänge generierte Daten Stellhebel für ein effektives Parkraummanagement für Kommunen geschaffen werden. In London ermöglicht die PARK NOW Group beispielsweise ein CO2-basiertes Pricing. Ein Dieselfahrzeug zahlt dort mehr fürs Parken als ein Elektroauto. Generell ließen sich durch dynamisches Pricing Verkehrsströme lenken und Parksuchverkehr reduzieren. Auch der Verkehrslärm kann so abnehmen.

Glauben Sie, dass Corona das Mobilitätsverhalten verändert?

So funktioniert Find & Park: Screenshot der PARK NOW App – Screenshots: PARK NOW

Ich denke, die Krise hat Entwicklungen extrem beschleunigt. Die bargeldlose Zahlung in Deutschland verbreitet sich jetzt in einem Jahr so schnell wie ansonsten vielleicht in zehn Jahren. Kunden, die den Komfort der App und des digitalen Bezahlens einmal erleben, bleiben erhalten. Die gehen nicht mehr zurück zum Bargeld. Abstand und Hygiene ist den Menschen jetzt besonders wichtig, und wir haben Konzepte, die das ermöglichen.

Wo sehen Sie PARK NOW nach der Krise?

Die Nachfrage nach digitalen Lösungen wie PARK NOW wird nach der Krise noch weiter an Bedeutung gewinnen. Einmal, weil wir eine verstärkte Nutzung des Autos sehen – viele Menschen meiden öffentliche Verkehrsmittel aus Angst vor einer COVID-19 Infektion. Aber auch die Autofahrer selbst gehen bewusster mit Berührungen im öffentlichen Raum um. Unsere kontaktlose Bezahlweise per App, mit welcher die Berührung von Parkscheinautomaten und Kleingeld vermieden werden kann, wird vor diesem Hintergrund noch attraktiver. Wir können außerdem immer mehr Städte davon überzeugen, dass ihnen unser Parkservice mit Funktionen wie Find & Park dabei helfen kann, zu einer sauberen, gesünderen und lebenswerten Smart City zu werden. Kommunen sollten dafür nachhaltig investieren.

 

PARK NOW und evopark bauen kontaktloses Parken im Parkhaus in Europa aus

Die PARK NOW Group und der Spezialist für digitale Parkhauslösungen evopark weiten ihre Partnerschaft aus – sowohl international als auch in Deutschland. Ziel sei, Autofahrern noch mehr berührungslose Park- und Bezahlmöglichkeiten in Parkhäusern anbieten zu können, wie die beiden Unternehmen Ende Juni 2020 mitteilten. Demnach werden die bisherigen 22 deutschen Parkhäuser des „mobility CONNECT-Netzwerks“ von evopark um weitere Garagen in Deutschland sowie die ersten Angebote in den Niederlanden ergänzt. Alleine in Deutschland sollen noch in diesem Jahr weitere 38 Parkhäuser folgen, hieß es. Mit dem „DLL Zentrum“ und „Fellenoord“ in Eindhoven sowie „Bos en Lommerplantsoen“ in Amsterdam seien auch die ersten drei niederländischen Parkgaragen in das Netzwerk eingebunden. Auch das französische Niort werde im nächsten Schritt mit einer Reihe von Garagen folgen.

Der weitere Ausbau unserer Partnerschaft in Deutschland und Europa ist für uns wichtig, um auf den großen Bedarf an unkomplizierten digitalen Lösungen für Parkhäuser zu reagieren“, sagt Marko Hrankovic, Geschäftsführer von PARK NOW Deutschland. „Dank unserer Kooperation sind wir in der Lage, unseren Kunden Zugang zu noch mehr Parkgaragen zu bieten.“

Henk de Bruin, Geschäftsführer von evopark, sagt: „Als Pioniere für digitale Parkdienste kombinieren wir unsere Expertise. Durch die Zusammenarbeit mit digitalen Vorreitern wie der PARK NOW Group wächst unsere Plattform kontinuierlich. Daher ist es für uns strategisch wichtig, unsere Software-as-a-Service-Lösungen für Parkhausbetreiber sowie Mobilitätsdienstleister europaweit auszubauen.“

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